Warum zu viel Empathie krank machen kann

Zu viel Empathie ist doch eigentlich eine positive Eigenschaft – oder etwa nicht? Wir ärgern uns doch eigentlich nur über Menschen die durch mangelnde Empathie sehr gefühlskalt und daher auch eher unsympathisch rüberkommen. Diese Menschen können sich erstaunlich gut abgrenzen. Sie haben einen Selbstschutz, der sie davor bewahrt, durch Gefühle krank zu werden. Zu viel Empathie kann nämlich krank machen. Erfahre hier, warum das so ist und wie man lernen kann, insgesamt gelassener mit der Eigenschaft umzugehen.
Zu viel Empathie macht sensible Menschen krank
Zu viel Empathie macht sensible Menschen krank
© Toa Heftiba via unsplash.com / CC0

Was genau ist Empathie?

Was geht in einer anderen Person vor? Was fühlt sie und warum? Hier wird auch der persönliche Charakter des Gegenübers mit einbezogen. Wie geht man mit der Person nun um, um die Situation nicht noch weiter zu dramatisieren? 

Die Abgrenzung zu Mitgefühl ist die Fähigkeit, sich in die Sorgen und Nöte von anderen Menschen hineinversetzen zu können. Hier möchte man Hilfestellung leisten und motivieren, um das Leid etwas zu minimieren.

Mitleid drückt die Fähigkeit aus, das Leid eines anderen Menschen zu erkennen, ohne sich hineinversetzen zu können.

Wie du bei dir zu viel Empathie in Situationen erkennst

Fremde Gefühle nicht zu den eigenen machen

Wenn deine Kollegin einen  Streit mit den Vorgesetzten hatte und sich richtig mies fühlt, nur noch weint und nicht mehr weiß, wie sie weiterarbeiten soll – dann sind das ihre Gefühle. Emphatische Menschen neigen dazu, ein solch emotionales Thema zu einem eigenen Problem zu machen und wollen helfen. Es reicht hier jedoch, einfach da zu sein und zuzuhören. Jeder weitere Gedanke zieht dich nur weiter hinein und belastet dich. Vielleicht denkst du, dass du damit umgehen kannst. Aber unterbewusst kann zu viel Empathie krank machen, und zwar mit jeder weiteren belastenden Situation ein wenig mehr.

Übrigens betrifft das nicht nur Momente, in denen deine Kollegen sich unwohl in ihrer Haut fühlen und du emphatisch reagierst. Das können genauso gut Situationen sein, die deinen Partner oder jemanden aus deiner Familie, deine Nachbarn oder auch und vor allem deine Kinder betreffen.

Die Last toxischer Beziehungen

Bist du unter deinen Bekannten und Freunden diejenige, bei der sich alle immer ausheulen oder ihre Sorgen loswerden möchten? Anschließend verschwinden sie, ohne auch nur eine Frage an dich zu stellen? Tatsächlich ziehen emphatische Menschen solche toxischen Beziehungen an. 

Eine harmonische Beziehung oder Freundschaft sollte zu gleichen Teilen aus Geben und Nehmen bestehen. Sofern dieses Verhältnis nicht (mehr) stimmt, solltest du auf jeden Fall darüber nachdenken, diese Beziehung zu beenden. Das erfordert zwar eine Menge Überwindung, Mut und Kraft – aber am Ende wirst du mit großer Wahrscheinlichkeit glücklicher sein, denn du hast einen Energieräuber weniger in deinem Umfeld.

Wie du lernst, dich emotional besser abzugrenzen

Tue das, was dir gut tut

Damit man mit negativen Einflüssen gut umgehen und sie abprallen lassen kann, ist es wichtig, sich jeden Tag die schönen Dinge des Lebens bewusst zu machen. Ruhe und Ausgeglichenheit sorgen für einen Schutzschirm und machen uns gelassener. Es ist egal, ob du das Waldbaden liebst, gerne meditierst oder dich im Lesen von Zeitschriften verlieren kannst. Wichtig ist nur, dass du dir genug Zeit für diese schönen Dinge nimmst und sie genießt.

Bevorzuge die Gesellschaft liebenswerter Menschen

Wenn du dich mit Personen umgibst, die voller Lebensfreude strotzen und einem starken Selbstwertgefühl ausgerüstet sind, dann profitierst du von dieser positiven Gesellschaft und gehst gestärkt aus jedem Gespräch heraus. Wichtig ist, dass du dich wohlfühlen. Meistens merkt man diese Harmonie daran, dass die Zeit wie im Fluge verfliegt und man gar nicht mehr gehen möchte. Man ist aneinander interessiert, jeder stellt Fragen, der Ball springt beim Gespräch sprichwörtlich von einem zum anderen. Mehr davon!

Bei zu viel Empathie muss man lernen, nein zu sagen 

Deine Empathie ist eine Stärke – aber gleichzeitig auch eine Schwäche. Daher musst du dich selbst davor schützen, denn zu viel Empathie kann krank machen.

Wenn dir etwas zu viel wird, nutze dein Recht, nein zu sagen. Du musst dir nicht tagelange die Sorgen anderer anhören. Du darfst dich von negativen Einflüssen entfernen. Schütze deine Seele, damit du nicht immer nur traurig bist – auch wenn es eigentlich nur die anderen betrifft. Glücklich sein hält dich gesund, Trauer zermürbt dauerhaft.

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