Wann ist eine Wurzelbehandlung erforderlich und was geschieht bei dem Eingriff?

Wer geht schon gerne zum Zahnarzt? Schon beim Eintreten löst dieser typische Geruch bei vielen von uns Unbehagen aus. Und wenn dann noch Bohrergeräusche aus den Behandlungszimmern erklingen, wollen wir am Liebsten sofort die Flucht ergreifen. Aber richtig mulmig wird uns erst, wenn wir zu einer Wurzelbehandlung antreten müssen.

Wann muss eine Wurzelbehandlung gemacht werden?

© mterraza / rgbstock.com

Mit einer gründlichen Zahnpflege lassen sich Wurzelbehandlungen oft vorbeugen

In jedem Zahn sind Kanäle, die mit Nerven und Blutgefäßen gefüllt sind – das sogenannte Zahnmark, in der Fachsprache Pulpa genannt. Wenn sich dieses Zahnmark durch das Eindringen von Bakterien entzündet, ist eine Wurzelbehandlung erforderlich.

Drückt man sich vor diesem Eingriff, können sich die Bakterien im Kieferknochen weiter ausbreiten und im schlimmsten Fall bis ins Herz oder Gehirn wandern. Deswegen sollten Sie keine Scheu haben, die Sache in Angriff zu nehmen.

Eine Wurzelbehandlung ist von Fall zu Fall unterschiedlich kompliziert. Wenn sich die Entzündung des Zahns in Grenzen hält, reicht oft eine Sitzung aus. Wartet man jedoch zu lange mit der Behandlung, vermehren sich die Bakterien, was zur Folge hat, dass öfter gebohrt und gespült werden muss.

Aber man kann auch vorbeugen! Denn der häufigste Grund für Zahnentzündungen ist Karies. Weniger Zucker und mehr Mundhygiene, das haben wir schon als Kinder gelernt, wirken Wunder! Manchmal allerdings sind Zahnprobleme genetisch bedingt.

Eine weitere Chance für eine Entzündung des Zahnmarks bieten Probleme mit dem Zahnhalteapparat wie beispielsweise Paradonditis. Über die Zahnfleischtasche kann eine Infektion im schlimmsten Fall bis zur Wurzel vordringen. Auch eine Zahnfraktur z.B. nach einem Unfall kommt als Grund für eine nötige Wurzelbehandlung in Betracht. Dieser Defekt innerhalb der Zahnsubstanz wird häufig von außen gar nicht erkannt und kommt erst bei einer Röntgenaufnahme zum Vorschein.

Wann ist eine Wurzelbehandlung erforderlich und was geschieht bei dem Eingriff?

Wie läuft die Wurzelbehandlung ab?

Als Erstes muss festgestellt werden, ob der entzündete Zahn noch lebt. Dieses lässt sich durch einen Kältetest herausfinden. Wenn der Zahn also bei Kälte schmerzt, ist eine örtliche Betäubung auf jeden Fall empfehlenswert. Sobald die betroffene Stelle taub ist, bohrt der Arzt ein Loch in den Zahn, damit die Nerven und Blutgefäße entfernt werden können. Es entsteht ein leerer Raum, der desinfiziert und gespült wird. Diese Spülung kann in mehreren Sitzungen wiederholt werden – solange bis die Entzündung weg ist. Der Zahn wird in der Zwischenzeit immer nur provisorisch gefüllt und nach ungefähr 6 Wochen, wenn wirklich keine Schmerzen mehr vorhanden sind, mit Wurzelfüllmaterial endgültig geschlossen. Zwar ist der Zahn nun ohne Durchblutung, kann somit aber auch keine mehr Schmerzen verursachen.

Ein toter Zahn hat den Nachteil, schneller grau und brüchig zu werden. Deswegen sollte man früher oder später über eine Krone nachdenken. Aber erst einmal bleibt er – was am Wichtigsten ist – erhalten! Und vielleicht dient der gerettete Zahn sogar irgendwann als Stütze für eine Brücke, wenn ein Nebenzahn verlorengeht.

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