Mit Kritik umgehen: So gelingt es!

Wir stehen pausenlos in der Kritik, egal ob unsere Mutter über die ungenutzten Fenstern schimpft oder die Freundin sagt, was denn mit unserem Haar passiert ist. Manche Menschen können besser mit Kritik umgehen, andere nehmen sie sich sehr zu Herzen und leiden darunter. Wir lernt man, sich besser vor kritischen Äußerungen zu schützen und diese nicht so sehr an sich rankommen zu lassen? Erfahre es hier.

Mit Kritik umgehen lernen sorgt für mehr Gelassenheit im Alltag
Mit Kritik umgehen lernen sorgt für mehr Gelassenheit im Alltag
© Ben White via unsplash.com / CC0

Was macht Kritik mit uns?

Eine kritische Äußerung führt automatisch dazu, dass wir Selbstzweifel  und Scham verspüren – an manchen Tagen sogar deutlich mehr als an anderen Tagen.  Daraus resultiert ein Gefühl der ungerechten Behandlung und Wut. Wir fühlen uns abgelehnt. 

Wovon hängt Kritikfähigkeit ab?

Das eigene Selbstwertgefühl spielt bei der Fähigkeit, Kritik anzunehmen und gelassen damit umzugehen eine entscheidende Rolle:

  • Wie nehmen wir uns wahr?
  • Kennen wir unsere Stärken oder sehen wir nur unsere Schwächen?
  • Sind wir Perfektionist?

Gerade der letzte Punkt ‚Perfektionismus‘ macht es einem besonders schwer, Kritik nicht verletzend zu werten. Denn wer sich uns gegenüber kritisch äußert, betont damit automatisch, dass wir nicht perfekt gehandelt und damit versagt haben.

Stattdessen sollten wir den Anspruch an uns etwas herunterschrauben und uns vor allem unsere Stärken bewusst machen. Kritik erscheint dann als Teilaspekt des Ganzen und kann als Ansporn zur Verbesserung leichter angenommen werden. Oder noch besser: Man wertet Kritik nur als eine individuelle Meinung des Gegenübers und fühlt sich davon nicht direkt angegriffen.

So trainierst du deine Kränkungs-Kompetenz

Im Gehirn werden negative Bewertungen abgespeichert. Das kann man sich wie ein Eimer vorstellen, der langsam gefüllt wird. Ist der Eimer voll, leidet unser Selbstwertgefühl. Du kannst diesen Eimer selbst leeren, wenn du deine Kränkungs-Kompetenz trainierst. Das funktioniert indem du kleinere, belanglose Kränkungen im Alltag als Übung nimmst und lernst, darüber hinwegzusehen, indem du viele dieser vermeintlichen Kränkungen nur als ehrliche Meinung eines offenen Menschen ansiehst. Betrachte dann einmal seine Position und setze dich damit kurz auseinander, reflektiere dich. Wenn er Recht haben könnte, speichere den Hinweis ab. Ansonsten lass die Meinung unbedingt an dir abprallen. Nicht jede Äußerung der Mitmenschen sollte uns im tiefen Inneren treffen. Das belastet nur.

Kritik bezieht sich meist nur auf eine bestimmte Situation oder einen Aspekt, nicht auf das große Ganze. Wenn du das erkennst, kannst du besser verstehen, warum man das Selbstwertgefühl nicht mit Lob oder Kritik verbinden sollte. Hinterfrage besser, ob du dein Bestens gegeben hast. Wenn das der Fall ist, wirf die Kritik über Bord. Wenn nicht, nehme sie dankend an und fühle dich motiviert!

Einige schnelle Tipps für mehr Gelassenheit in einer Kritik-Situation:

  1. Tief durchatmen und dabei aufrichten. Du bist nicht in Lebensgefahr!
  2. Zuhören und sich deutlich machen, dass es sich um eine persönliche Meinung des Gegenübers handelt. Diese Meinung gilt es, überprüfen.
  3. Nimm dir Zeit, die Meinung des Anderen in Ruhe zu überdenken und fühle dich nicht gleich angegriffen.
  4. Lass dir die Meinung deutlich und ausführlich erklären, damit du ein rundes Bild bekommst. 
  5. Reflektiere dann, welche Teile der Kritik du annehmen kannst und was du ernsthaft verbessern könntest. Das bringt dir am Ende ein positives Gefühl.

Das Prinzip der Macht

Gerade im Job wird Kritik gern dazu benutzt, Machtverhältnissen deutlich zu machen. Daran kann man dann nicht viel ändern. Wichtig ist es, dass du das verstehst und dir nicht zu sehr zu Herzen nimmst. Höre dir lieber die Kritik und Meinung von Menschen an, die mit dir auf einer Augenhöhe stehen. 

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