Entspannungsübungen für Kinder – einfach nebenbei den Stresslevel senken

Immer mehr Kinder leiden schon in jüngsten Jahren an Schmerzen wie Migräne oder haben depressive Momente. Kein Wunder, denn unbeschwert ohne Druck von Eltern, Freunden und Lehrern aufwachsen, das ist heute nicht mehr so einfach möglich.  Hinzu kommt, dass die Kinder schon früh durch die digitalen Medien ständig erreichbar sind und „unter Strom stehen“. Sie haben nicht mehr in ausreichendem Maße die Möglichkeit, abzuschalten. Es ist daher wichtig, kleine Inseln in den Alltag einzubauen, um runter zu kommen.

Entspannungsübungen für Kinder kann man optimal in den Alltag integrieren
Entspannungsübungen für Kinder kann man optimal in den Alltag integrieren
© Casey Murphy via unsplash.com / CC0

Entspannungsmomente am besten subtil im Alltag einplanen

Entspannungsübungen für Kinder sollten subtil durchgeführt werden, damit diese sie im besten Fall gar nicht bemerken und sich dann davor wehren könnten nach dem Motto: „Mama, ich brauche so einen Quatsch nicht!“. Gerade das Meditieren und bewusste Atmen stellt hier oftmals schon eine Hürde da, die Kinder nicht nehmen wollen. Ich stelle dir hier einige Möglichkeiten vor, wie dein Kind immer mal wieder zwischendurch entspannende Momente erleben kann, die ihm und vor allem seiner Gesundheit gut tun.

Entspannungsübungen für Kinder in der Natur

Ich hoffe, du kannst dir als Elternteil ab und zu die Zeit nehmen, dein Kind bei manchen Entspannungsübungen für Kinder zu begleiten. Wichtig ist zumindest, dass man es ihnen einige Mal zeigt, damit sie dich nachahmen.

Zeit nehmen

Eine der einfachsten Übungen ist das Genießen der Natur mit allen Sinnen. Langsamkeit steht hier im Vordergrund. Es sollte auf keinen Fall Hektik aufkommen! Daher plane am besten ein- bis dreimal die Woche einen ausgiebigen Spaziergang ein. Damit ihr genug zu entdecken habt, könnt ihr einen See aufsuchen oder einen Wald. Am besten wechselt ihr die Orte regelmäßig, damit sie spannend bleiben. Fahrt mit dem Rad dorthin oder nehmt bei weiteren Strecken auch das Auto. Wichtig ist, dass ihr einen Gang durch die Natur plant und ausreichend Zeit mit im Gepäck habt. Vielleicht packst du auch einen kleinen Snack ein, das macht den Ausflug noch ein wenig gemütlicher!

Natur hören

Wenn ihr dann angekommen seid, geht ihr langsam und spürt beide (!) in den Untergrund hinein. Hört bei jedem Schritt das Knacken von feinen Ästen auf dem Waldboden, das Rascheln der winzigen Steinchen auf dem Weg zum See, das Knirschen von feuchtem Gras auf der Wiese. Stille ist ein wichtiger Aspekt, damit man die Natur hören kann. Dennoch dürft ihr euch natürlich unterhalten – es sollten aber positive Gespräche sein! Wenn du ein Eichhörnchen entdeckst, lenke die Aufmerksamkeit deines Kindes auf das Tier und beobachtet es gemeinsam. Geht näher heran. Sind Enten auf dem See, könnt ihr diese beobachten.

Natur fühlen

Im nächsten Schritt sollte das Fühlen thematisiert werden. Nimm dir dazu eine Blume vor, ein Schilfblatt, eine Baumrinde. Schaut auch die Strukturen genau an, jeder in seiner eigenen Hand. Vielleicht findet ihr eine Pusteblume oder zählt die Blütenblätter an einem Gänseblümchen oder die Punkte auf dem Rücken eines Marienkäfers. Voll und ganz sollte man sich auf diesen Naturmoment einlassen. Ihr könnt euch bei gutem Wetter auch auf die Wiese setzen und einen Haarkranz aus Blüten flechten. Oder ihr sammelt ein paar Steine, die nachher zu Hause angemalt werden.

Zusammengefasst sind diese drei Faktoren bei der Entspannungsübungen für Kinder in der Natur von enormer Wichtigkeit:

  • Zeit nehmen,
  • Natur bis ins Detail wahrnehmen,
  • keinerlei negativen Gespräche führen,
  • Stille zulassen.
Durch diese Entspannungsübung für Kinder in der Natur lernt das Kind, auch später im eigenen Garten oder selbst auf dem Balkon seinen Blick für die freudigen Dinge zu öffnen und sich darauf einzulassen. Man kann durch die Beschäftigung mit Naturobjekten voll und ganz im Moment versinken. Das hat eine ähnliche Wirkung wie das Meditieren, ist aber für Kinder viel leichter umzusetzen.

Malen und Basteln

Es könnte tatsächlich nicht einfacher sein: Das Malen und Basteln gehört zu den optimalen Entspannungsübungen für Kinder. Leider hat die Anzahl der kreativen Freizeitbeschäftigungen bei Kindern in den letzten Jahren enorm abgenommen, sie beschäftigen sich lieber mit dem Ansehen von Social Media Beiträgen und tragen somit weiter zur körperlichen Stressentstehung bei. 

Beim Malen und Basteln gelangt der Körper in einen Flow von Glücksgefühlen. Ist man lange genug dabei, tut man automatisch Dinge, über die man nicht viel nachdenkt. Das tut dem Gehirn gut, der ganze Körper kann sich entspannen. Vielleicht findet dein Kind ein kreatives Hobby, auf das es sich regelmäßig für eine längere Zeit voll und ganz einlassen kann.

Angesagte Beispiele für eine kreative Auszeit sind:

  • Malen nach Zahlen,
  • Zentangles zeichnen,
  • Diamond Painting,
  • schnitzen.
Natürlich kannst du dein Kind auch in einen Kunstkunst schicken. Hier gibt es allerdings wieder oftmals den Druck, anderen gefallen zu wollen. Das ist wenig entspannend.
Bei einer kreativen Freizeitbeschäftigung können Kinder gut entspannen
Bei einer kreativen Freizeitbeschäftigung können Kinder gut entspannen
© Drew Perales via unsplash.com / CC0

Beschäftigung mit Haustieren

Das soll jetzt hier keineswegs ein Aufruf werden, sich ein Haustier anschaffen zu müssen. Dennoch ist es eine Tatsache, dass das Streicheln von Tieren und die Beschäftigung mit ihnen zur besonderen Entspannung beitragen und des Stresslevel deutlich senken kann. Wenn dein Kind vielleicht ein Kaninchen haben möchte oder innerhalb der Familie schon seit Längerem die Anschaffung eines Hundes im Raum steht, sollte man diesen Aspekt unbedingt im Hinterkopf haben. 

Musizieren

Wenn du ein musikalisches Kind hast, dann wird dieses von sich aus vermutlich schon den Wunsch geäußert haben, ein Instrument lernen zu wollen. Oder in einen Chor einzutreten. Beide Varianten sind hervorragende Entspannungsübungen für Kinder – die Tonfrequenzen und das Nutzen von Instrumenten oder der eigenen Stimme trägt zu dieser Entspannung bei. Nicht ohne Grund wird die Klangtherapie schon seit Jahrhunderten bei der Behandlung von Stresssymptomen eingesetzt.

Übrigens ist das Klavier mit seinem Tonspektrum als Instrument für die Senkung des Stresslevels am besten geeignet.

Um den Stresslevel zu senken, kann ein Kind Musikinstrumente spielen lernen
Um den Stresslevel zu senken, kann ein Kind Musikinstrumente spielen lernen
© Siniz Kim via unsplash.com / CC0

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