Cluster Kopfschmerz – Ursachen und Mittel gegen das unerträgliche Stechen

Dass ein Cluster Kopfschmerz sogar noch schlimmer sein kann als eine Migräne-Attacke, wissen nur wenige. Männer sind von den stechenden Schmerzen auf der einen Gesichtsseite häufiger getroffen als Frauen. Zum Glück ist die Krankheit äußerst selten: Nur 1% der Bevölkerung leidet regelmäßig darunter.

Cluster Kopfschmerz - Ursachen und Mittel gegen das unerträgliche Stechen

© Wavebreakmedia / depositphotos.com

Wie entsteht der stechende, einseitige Kopfschmerz?

Vom Cluster Kopfschmerz betroffen sind in erster Linie Männer. Warum dies so ist, konnte bisher nicht erforscht werden. Die Cluster Kopfschmerzen Ursache gründet im Adern-Geflecht hinter unseren Augäpfeln. Sind die dort vorhandenen Venen entzündet, kommt es durch Aufquellen dieser kleinsten Äderchen zu einem Blutstau, denn das Blut kann nicht mehr ungehindert vom Gehirn zum Herz fließen. Hierdurch steigt der Innendruck innerhalb der Adern, so dass schmerzempfindliche Rezeptoren in Mitleidenschaft gezogen werden.

Die Schmerzen treten periodisch auf. Eine Periode dauert üblicherweise vier bis sogar zwölf Wochen, in der es dann bis zu acht schmerzvolle Kopfschmerzattacken pro Tag geben kann. Eine Schmerzattacke kann sich in seiner Länge von 30 Minuten bis zu 3 Stunden hinziehen und tritt besonders nachts und am frühen Morgen auf.

Ohne Medikament leiden Betroffene erheblich unter den Schmerzattacken

Der Cluster Kopfschmerz kommt meist mit einer kleinen Vorankündigung in Form eines Kribbelns oder Brennens einer Gesichtshäfte. Es ist generell immer nur ein Teil des Gesichtes betroffen bzw. der Schmerz lässt sich konkret lokalisieren. Betroffene beschreiben ihn wie ein Stechen durch das Auge mit heißen Nadeln oder das Gefühl, ein Auge würde von innen aus dem Kopf gedrückt werden. Ohne Medikamente sind diese höllischen Qualen kaum zu ertragen. Durch Schläge mit dem Kopf gegen die Wand oder andere von außen zugefügte Schmerzen im Gesicht versuchen manche, dem Schmerz entgegenzutreten.

Auffällig ist die Unruhe, die Cluster-Patienten währende einer Kopfschmerz-Attacke begleitet. Im Gegensatz zu Migräne-Patienten ziehen diese sich nämlich nicht in dunkle, ruhige Räume zurück, sondern laufen durch den Raum oder wippen mit ihrem Oberkörper hin und her. Weitere Symptome sind:

  • Tränen des betroffenen Auges, Lid-Erschlaffung
  • starke Rötung des Auges durch die geschwollenen Änderchen
  • verstopfte Nase einseitig
  • Schweißausbruch
  • ggfs. Übelkeit, Schwindel und/oder Lärm-/Lichtempfindlichkeit

Neben der episodischen Form der Krankheit, in der innerhalb von wenigen Wochen meist täglich Attacken auftauchen und nach diesen Wochen für eine lange Zeit keine Beschwerden mehr verzeichnet werden, gibt es noch die chronische Variante. Hier gibt es keine Pause und die Schmerz-Zustände begleiten die Patienten von Tag zu Tag. Davon betroffen sind allerdings nur 10% alles Cluster-Kopfschmerz-Betroffenen.

Eine Therapie gegen Cluster Kopfschmerz gibt es bisher nicht

Wodurch es zur Entzündung der Venen hinterm Augapfel kommt, ist bisher medizinisch noch nicht erforscht worden. Es wird vermutet, dass die Krankheit mit dem Hypothalamus im Gehirn und dem Hirnstamm zusammenhängt.

Betroffene müssen lernen, mit dem Schmerz umzugehen und herausfinden, welche Umstände eine Attacke auslösen. Festgestellt wurde bisher, dass Nikotin, Alkoholkonsum und Histamin in Lebensmitteln sowie Lösungsmittel mit dem Entfachen des Cluster Kopfschmerz in einigen Fällen in Verbindung steht – sofern sich der Betroffene derzeit in einer Cluster-Periode befindet. Auch die Jahreszeiten spielen bei der Häufigkeit der auftretenden Attacken eine Rolle.

Cluster-Kopfschmerzen

Den Schmerz in Schach halten

Es gibt eine Reihe von medizinischen Möglichkeiten, einer Attacke vorzubeugen oder sie im Akutfall abzumildern. Dazu gehören im Akutfall:

  • erhöhte Sauerstoffzufuhr aus entsprechenden Flaschen über eine Atemmaske
  • Wirkstoff „Sumatriptan subcutan“ in Form einer Spritze (wirkt am schnellsten) oder als Nasenspray

Zur Vorbeugung:

Abgrenzung zu anderen Kopfschmerz-Arten

Ein Kopfschmerz-Tagebuch ist für die Anamnese beim Arzt sehr hilfreich. Es kann dazu dienen, den Cluster Kopfschmerz exakt von einer Migräne oder anderen Kopfschmerz-Krankheiten abzugrenzen. Sollte der Weg zum Facharzt erwünscht sein, ist ein Neurologe die erste Wahl. Vielleicht nehmen Sie zum Erstgespräch auch ein Foto mit, dass Ihr Gesicht während einer Attacke zeigt.

Rat von Spezialisten einholen

Da es nur wenige Menschen mit Cluster Kopfschmerz gibt, ist es wichtig, sich medikamentös richtig einstellen zu lassen. Die meiste Erfahrung haben hier die Fachärzte. Daher sollten Sie nicht davor zurückscheuen, sich in Spezialkliniken vorzustellen und im eigenen Umfeld vielleicht sogar Selbsthilfegruppen aufzusuchen.

Das könnte dich auch interessieren …

Wordpress Social Share Plugin powered by Ultimatelysocial