Bewusst die Aufnahme vom krebserregenden Acrylamid reduzieren

Frittierte Pommes, dazu ein braun gegrilltes Steak und zum Nachtisch ein paar Kekse oder einen Kaffee? Klingt lecker, oder? Aber vorsicht! Hier lauert das Gift Acrylamid!

Das krebserregende Acrylamid entsteht bei der falschen Zubereitung bestimmter Lebensmittel

Das krebserregende Acrylamid entsteht bei der falschen Zubereitung bestimmter Lebensmittel
© Marc Finnern / pixelio.de

Auf die Zubereitung kommt es an

Acrylamid entsteht bei starker Erhitzung oder Bräunung kohlenhydratreicher Lebensmittel. Lebensmittel, die vorher noch unschädlich oder gar gesund waren, werden erst durchs Braten, Backen, Rösten oder Frittieren bedenklich. Dazu gehören beispielsweise Kartoffelpuffer, Pommes, Chips, Röstzwiebeln und auch Knäckebrot. Eine Liste der belasteten Lebensmittel ist hier zu finden.

Acrylamid steht unter Verdacht, krebserregend und erbgutschädigend zu sein. Dieses wurde, so ist es bei chemischen Stoffen üblich, in Langzeitstudien an Ratten getestet. Diese Versuche bei den Tieren haben ein erhöhtes Risiko auf Tumore an der Schilddrüse und im Mundraum gezeigt. Dennoch streiten sich Experten, ob die Krebsgefahr wirklich auch für uns Menschen zutrifft. Falls das der Fall sein sollte, sind Kinder und Jugendliche sogar eher gefährdet als Erwachsene. Denn junge Leute greifen öfter mal zu Pommes oder Kartoffelchips, die einen hohen Acrylamidwert aufweisen.

Wie kann der Anteil an Acrylamid bei der Zubereitung gesenkt werden?

Mit diesen Tricks können Sie die Aufnahme von Acrylamid im Alltag reduzieren:

    1. Fleisch beim Grillen und Braten häufiger wenden. Und falls der Grillmeister doch einmal versagt, die verkohlte Stelle vor dem Verzerr entfernen.
    2. Pommes nur so lange frittieren, bis sie goldig sind.
    3. Ein Toast nicht allzu lange toasten.
    4. Gemüse und Kartoffeln lieber kochen oder garen anstatt braten.
    5. Kartoffeln nicht unter 8 °C lagern. Bei Kälte steigt der Fructosegehalt an, was beim Braten zu höherer Acrylamidbildung führt.
    6. Backpapier verwenden! Das verhindert eine starke Bräunung von unten.
    7. Nüsse enthalten viele wichtige Stoffe, die Krebs vorbeugen. Solange sie nicht geröstet sind!
    8. Knäckebrot ist gesünder als herkömmliches Brot? Im Fall von Acrylamid nicht.
    9. Alternativen zu Chips, Salzstangen und Keksen finden.

Acrylamid-Gehalt in zubereiteten Lebensmitteln

Umdenken und zu Alternativen greifen

Immer wieder werden wir von neuen Lebensmittelskandalen überrascht. Die BSE-Krise, Gammelfleisch oder die Lasagne vom Pferd. Das sind Skandale, die nicht in unserer Hand liegen.

Acrylamid jedoch ist nicht von Anfang an in unseren Lebensmitteln enthalten. Der krebserregende Stoff entsteht erst bei der Zubereitung von bestimmten Speisen und ist somit größtenteils vermeidbar. Es liegt demnach bei uns, ob wir diesen – auf den ersten Blick unscheinbaren Stoff – in unsere Küche und auf den Eßtisch lassen. Was sich auf jeden Fall für unsere Gesundheit lohnt, ist der gezielte Griff zu mehr Obst und Gemüse und weniger kohlenhydratreicher Kost. In diesem Sinne, guten Appetit!

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